Die Kraft des Handelns – Mr. Kim schreibt Schlager

Mr. Kim, lang­jäh­ri­ges Mit­glied unse­res Forums und Autor atmo­sphä­ri­scher Stars Hol­low-Geschich­ten (Mr. Kims Stars Hol­low Snip­pets – Gilm­o­re Girls – Blog), ist seit Jahr­zehn­ten als Autor kur­zer, aber fei­ner Song­tex­te unter­wegs. Die­se hat er nun in Buch­form ver­öf­fent­licht: „Ich wer­de das Ver­lie­ben las­sen und mich lie­ber lie­ben las­sen: Die heim­li­chen Hits und Ever­greens der Jahr­tau­send­wen­de“ (https://www.amazon.de/werde-Verlieben-lassen-lieber-lieben-ebook/dp/B0BJQD5CNK)

Das Buch ent­hält mehr als 120 Lied­tex­te, die sich größ­ten­teils, wenig über­ra­schend, mit dem gro­ßen The­ma „Lie­be“ befas­sen – Schla­ger­tex­te eben. Vie­le Lie­der behan­deln jedoch auch weni­ger klas­si­sche Schla­ger­text-The­men wie „All­tag“ und „Lebens­hil­fe“.

Die Lie­bes­ly­rik besticht durch eine gewis­se Melan­cho­lie und Nost­al­gie, wobei oft­mals ver­pass­te Gele­gen­hei­ten oder uner­füll­te Lie­be im Fokus stehen.

Im Song „Julia“ geht es um so eine ver­pass­te Chan­ce: „Irgend­wie habe ich bei Frau­en kein Glück irgend­wie fehlt mir dabei das Geschick irgend­wie ken­ne ich nicht den Trick, Julia!“ Das Lied ist ein gefühl­vol­ler und ein­dring­li­cher Schla­ger, der die uner­wi­der­te Lie­be und die ver­pass­ten Chan­cen im Leben the­ma­ti­siert. Die Melan­cho­lie und die Sehn­sucht, die in die­sem Lied zum Aus­druck kom­men, las­sen den Hörer mit einem Gefühl der Nost­al­gie und der Erin­ne­rung an eige­ne ver­lo­re­ne Lie­ben zurück.

Julia – nicht mehr da
nun bin ich allein
und leer ist der Wein
das kann doch nicht sein
du warst doch fast mein, um ein Haar!

Ganz anders „Mein Mäd­chen, das ist klas­se“, ein hei­te­rer und unbe­schwer­ter Schla­ger, der die bedin­gungs­lo­se Lie­be und Akzep­tanz fei­ert. Mit sei­nen wie­der­keh­ren­den Zei­len und fröh­li­chen Melo­dien ver­mit­telt die­ser Song ein Gefühl von Leich­tig­keit und Freu­de, das den Hörer dazu ein­lädt, die Unvoll­kom­men­hei­ten im Leben und in der Lie­be zu akzeptieren.

Mein Mäd­chen, das ist klas­se
sie nimmt mich wie ich bin
mein Mäd­chen, das ist klas­se
sie nimmt mich wie ich bin
auch wenns manch­mal so aus­sieht
als ob ich total spinn

Weni­ger roman­tisch ist das Lied „Mor­gen“:

Mor­gen fang ich mit dem Spa­ren an
für Alters­ver­sor­gung und so
mor­gen räum ich mei­ne Woh­nung auf
hier sieht’s ja wirk­lich aus wie im Zoo
mor­gen ruf ich mei­ne Eltern an
mor­gen schneid ich mir das Haar
ab mor­gen wird sich alles ändern
denn mor­gen ist der 30. Februar

Die­ser humor­vol­le und wit­zi­ge Schla­ger the­ma­ti­siert auf spie­le­ri­sche Wei­se die guten Vor­sät­ze und mensch­li­chen Schwä­chen. Der ein­gän­gi­ge Rhyth­mus und die iro­ni­schen Zei­len brin­gen den Hörer zum Schmun­zeln und laden dazu ein, sich selbst und die eige­nen Schwä­chen nicht all­zu ernst zu neh­men. Die iro­ni­sche Schluss­zei­le ver­deut­licht das Bewusst­sein des Prot­ago­nis­ten für sei­ne Unfä­hig­keit, die­se Vor­sät­ze tat­säch­lich umzusetzen.

Die All­tags­be­ob­ach­tun­gen haben oft eine nost­al­gi­sche, sen­ti­men­ta­le Note. Das mag daher kom­men, dass es sich um „Hits und Ever­greens der Jahr­tau­send­wen­de“ han­delt, wie es der Unter­ti­tel des Buches for­mu­liert. Es sind Tex­te, in denen es um uni­ver­sel­les Erle­ben geht – jeder Mann und jede Frau kennt die beschrie­be­nen Situa­tio­nen und Pro­ble­me, und am Ende fin­det Alex­an­der Bär oft zu einem posi­ti­ven, opti­mis­ti­schen Schluss. In „Bes­se­re Zei­ten“ ruft er:

Zieh die Schu­he an und lau­fe, spür die Son­ne im Gesicht
nimm die Hän­de aus den Taschen, komm ergib dich nicht
hey, hey, es kom­men bes­se­re Zei­ten
hey, hey, es kom­men bes­se­re Zeiten

Per­sön­lich hat mir „Fang Dir Dei­nen Traum“ bei einem kürz­li­chen beruf­li­chen Ver­än­de­rungs- und Bewer­bungs­pro­zess gehol­fen. Der Text beginnt mit den Fra­gen „Kennst du das Gefühl, dass du nur auf der Stel­le trittst?“ und „Kennst du das Gefühl, dass dich das Glück links lie­gen lässt?“, die die Unzu­frie­den­heit und das Ver­lan­gen nach Ver­än­de­rung in vie­len Men­schen anspre­chen. Der Prot­ago­nist erkennt, dass das Träu­men allein nicht aus­reicht, um sei­ne Zie­le zu errei­chen, und beschließt, aktiv zu werden.

Der ein­gän­gi­ge Refrain „Steh auf und fang dir dei­nen Traum“ ist eine kraft­vol­le Auf­for­de­rung, das eige­ne Schick­sal in die Hand zu neh­men und die eige­nen Träu­me zu ver­wirk­li­chen. Die Zei­len „komm ver­trau auf dei­ne Zie­le“ und „komm ver­giss sie, dei­ne Zwei­fel“ ermu­ti­gen den Hörer, an sich selbst zu glau­ben und die Ängs­te und Unsi­cher­hei­ten zu über­win­den, die ihn dar­an hin­dern, sein vol­les Poten­zi­al auszuschöpfen.

Der Song­text betont die Wich­tig­keit des Han­delns, indem er die vie­len Plä­ne anspricht, die durch „viel­leicht“ und „schaun wir mal“ und „even­tu­ell“ zu schnell ver­hin­dert wer­den. Die Auf­for­de­rung, statt­des­sen „Gleich“ und „Jetzt“ zu wäh­len, ver­deut­licht, dass der rich­ti­ge Zeit­punkt zum Han­deln immer im gegen­wär­ti­gen Moment liegt.

Ins­ge­samt ist „Fang Dir dei­nen Traum“ ein inspi­rie­ren­der und auf­bau­en­der Song­text, der den Hörer dazu ermu­tigt, sei­ne Träu­me und Zie­le aktiv zu ver­fol­gen und die Bar­rie­ren der Zwei­fel und Unsi­cher­heit zu über­win­den. Die­ses Lied ist ein kraft­vol­ler Weck­ruf für alle, die ihre Träu­me Wirk­lich­keit wer­den las­sen möch­ten, und eine ermu­ti­gen­de Erin­ne­rung dar­an, dass jeder Ein­zel­ne die Macht hat, sein Leben nach sei­nen eige­nen Wün­schen zu gestalten.

Kennst du das Gefühl, dass du
nur auf der Stel­le trittst
wenn du, von bess­ren Zei­ten träu­mend
auf dem Sofa sitzt?
Tief in dei­nem Inne­ren
bläst ein kal­ter, rau­er Wind
irgend­wie, so scheint es dir
hast du viel mehr ver­dient

Kennst du das Gefühl, dass dich
das Glück links lie­gen lässt?
Dabei säßest du so ger­ne
im gemach­ten Nest
doch musst du was tun
denn wer nur träumt erreicht nicht viel
sag es klar und laut zu dir: „Ich will!“

Steh auf und fang dir dei­nen Traum
das ist so leicht, du glaubst es kaum
komm ver­trau auf dei­ne Zie­le
hal­te dich nicht selbst im Zaum
steh auf und fang dir dei­nen Traum

Viel zu vie­le Plä­ne
die ver­baust du dir zu schnell
durch „viel­leicht“ und „schaun wir mal“
und „even­tu­ell“

doch was bleibt dir übrig
unterm Strich zu guter Letzt?
Wie wärs statt­des­sen mal mit ‚Gleich‘ und ‚Jetzt‘?

Steh auf und fang dir dei­nen Traum
das ist so leicht, du glaubst es kaum
komm ver­giss sie, dei­ne Zwei­fel
denn dir selbst kannst du ver­traun
steh auf und fang dir dei­nen Traum

Vie­le Men­schen haben
ihr Leben glatt ver­träumt
und vor lau­ter Träu­me­rei
die gro­ße Chan­ce ver­säumt

Steh auf und fang dir dei­nen Traum
das ist so leicht, du glaubst es kaum
komm ver­trau auf dei­ne Zie­le
hal­te dich nicht selbst im Zaum
steh auf und fang dir dei­nen Traum

Steh auf und fang dir dei­nen Traum
das ist so leicht, du glaubst es kaum
komm ver­giss sie dei­ne Zwei­fel
denn dir selbst kannst du ver­traun
steh auf und fang dir dei­nen Traum
steh auf und fang dir dei­nen Traum

Fang dir dei­nen Traum, Voll­text, von Alex­an­der Bär

Das schma­le Büch­lein eig­net sich her­vor­ra­gend, um als Zwi­schen­durch-Lek­tü­re in die U‑Bahn mit­ge­nom­men zu wer­den, wo sich die kur­zen Tex­te kurz­wei­lig lesen und zum Schmun­zeln oder Nach­den­ken anre­gen. Prak­tisch ist das Kind­le-eBook, mit dem die Tex­te immer dabei sind und auf dem Han­dy eine schö­ne Abwechs­lung zum immer­glei­chen Che­cken der Whats­App-Nach­rich­ten sind.

Übri­gens: Ver­ton­te Schla­ger­tex­te von Alex­an­der Bär fin­det Ihr hier: